Bertrand Le Guillou ist am 6.Juni 1972 in Melun, einige Kilometer südlich von Paris, geboren. Im Alter von fünf Jahren spielt er seine ersten Noten auf der Gitarre seines Vaters, der ihm die ersten Griffe beibringt.

Von nun an begleitet er seinen Vater an der Gitarre und lernt unter anderem die Musik von Brassens, Brel, Ferrat, Le Forestier, den Beatles, JJ Cale und vor allem Django Reinhardt kennen. So erwirbt er die Grundkenntnisse seines Instrumentes und fängt an, sein Gehör zu schulen. Seine Liebe zum französischen Chanson entwickelt sich.

Bertrand Le GuillouSchon in jungen Jahren hört er verschiedene Musikrichtungen, die er versucht auf der Gitarre nachzuspielen. Die Jahre vergehen. Sein Spiel und sein Gehör verfeinern sich. In seiner Jugend spielt er in verschiedenen Formationen, die er mit Freunden gründet. Später gründet er „Insolentia“, seine erste „richtige“ Band. Dabei lernt er Herrn Martial Disch kennen.
Diese Begegnung bedeutet der Anfang einer langen und tiefgründigen Freundschaft, die heute noch besteht. Dieser Mann, der sein Vater sein könnte, ist ein talentierter Gitarrist und ein großer
Liebhaber der Musik (und noch vieles mehr). Durch ihn entdeckt er die Welt des Jazz mit seiner Palette an besonderen Griffen. Dabei lernt er auch die Chansons von Henri Salvador, Félix Leclerc, die brasilianische Musik und noch mehr kennen.

Die zwei verbringen viel Zeit miteinander. Es wird philosophiert aber vor allem Gitarre gespielt. Diese Periode des intensiven Austausches beeinflusst nachträglich die Musik Bertrand Le Guillous.
1992 bringt Martial Disch seinen Freund erstmalig zum Django Reinhardt Festival nach Samois. Für den jungen Gitarristen ist dies ein einschneidendes Erlebnis. Völlig verblüfft hört und schaut er den phantastischen Sinti Virtuosen zu. Er verliebt sich sofort in diese Musik. Dabei entdeckt er Raphael Fays wieder, von dem er eine Schallplatte in seiner Kindheit gehört hatte. Aber er lernt auch die Musik von Romane, Patrick Saussois und anderen Größen kennen. Welch einen Weg hat er noch vor sich!!!

Von nun an sammelt er sämtliche Schallplatten und fängt an diese Musik aktiv zu erlernen. Mit Leidenschaft und Ausdauer entdeckt er das Geheimnis dieser Kunst.
1999, nachdem er diejenige getroffen hat, die seine Frau werden wird, verlässt er Paris und siedelt nach Deutschland um. Wenige Jahre später gibt es eine erneut wichtige Begegnung. Durch Zufall lernt er den begnadeten Gitarristen Galo Reinhardt kennen. Als sie das erste Mal zusammen spielen, vergehen die Stunden wie im Flug und unaufhörlich reihen sich Djangos Stücke aneinander. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Für Bertrand Le Guillou ist dies die Konkretisierung seines lang gehegten Traumes. Galo Reinhardt teilt mit ihm seine Liebe zur Zigeuner Jazzgitarre und eine neue Version des „Galo Reinhardt Trios“ ist geboren. Das Trio wird ab und zu von den Brüdern Galos unterstützt. Es handelt sich um den hervorragenden Gitaristen Harry Reinhardt und den virtuosen Geiger Cornelius Winterstein. Bertrand Le Guillou schwebt auf einer Wolke und genießt jede Note mit diesen außerordentlichen Musikern. Es ist der Anfang eines schönen menschlichen und musikalischen Abenteuers. Dieses Abenteuer wird sich 2004 konkretisieren, als die Gruppe im Augsburger Django Festival ein erfolgreiches Konzert gibt. Von nun an gehört Bertrand Le Guillou zur großen Familie des Swings und begegnet anderen, wichtigen Gitaristen des Genres wie Tchavolo Schmitt oder Robin Nolan.

Heute hat Bertrand Le Guillou aus seiner Leidenschaft einen Beruf gemacht. Er spielt und singt in verschiedenen Formationen. Mit Galo Reinhardt natürlich, aber auch mit Herby Neumann (Gitarre, Akkordeon, Gesang), mit der er die Gruppe Djampa gegründet hat. Diese Formation widmet sich der Musik der Welt. Letztlich hat er mit dem Gitaristen Uli Bund, dem Klarinettisten Manfred Pfeifer und dem Kontrabassisten Jörg Jener, die Gruppe Swingtêtes gegründet. Diese Formation sucht ihre Inspiration im Zigeunerjazz und im französischen Chanson. In Rolf Zwirner's Swing Combo übernimmt er (bei Auftritten in größerer Besetzung) größtenteils die Sologitarrenparts, sodaß Rolf Zwirner dann in erster Linie als Geiger aktiv sein kann.
Bertrand Le Guillou ist heute ein gereifter Vollblutmusiker, der sehr viel Erfahrung gesammelt hat.
Von ihm wird man noch mehr hören!!!